Bilder und Berichte 2014
Frühstück
Auch dieses Jahr begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Vom Vorstand liebevoll angedeckt, genossen es die gut fünfzig Landfrauen, sich einmal an den fertigen Frühstückstisch zu setzten. Nach dem Kulinarischen kam die Kultur: Arthur Kreutzfeld, Wirt der Engelmühle Nordstrand, erzählte: Geschichten und Gedichte, Hochdeutsch oder Plattdeutsch, Selbstausgedachtes oder Irgendwo-Gehörtes, einige nachdenkliche Stücke und vieles zum Lachen - ein kurzes Händereiben, ein "Wat dat all'ns givt" und schon kam das nächste Stück.
Natürlich gab es auch den schon traditionellen Büchermarkt. Der Gewinn, ca. 70,- Euro, wird aufgestockt und an Cilian Zietz, der eine Delfintherapie benötigt, gespendet.
Jahreshauptversammlung
Auf eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Terminen blickten die Vorsitzende Marion Lammers und Schriftführerin Dunja Petersen zurück. Neben Vorträgen über so verschiedenen Themen wie Marokko, Zuckersüßen Zeitbomben, Effektiven Mikroorganismen und Sturzvorbeugung im Haushalt war der Kabarettist Manfred Degen „Sylter dürfen das“ ein besonderes Highlight. Auch auf große und kleine Fahrt begab man sich im vergangenen Jahr: zum Wellness-Wochenende und zur Internationalen Gartenschau, der Erlenhof und Nortex wurden besucht, und mit dem Fahrrad ging es nach Jübeck ins Cafe mit Stiel.
Nach dem erfreulichen Kassenbericht von Inke Carstensen-Klatt standen die Wahlen an: Ein herzlicher Dank ging an Monika Zickelbein, die nach sechs Jahren aus dem Amt schied. Neue Beisitzerin für Wester-Ohrstedt wurde Kirstin Carstensen. Für Ahrenviölfeld fand sich auch in diesem Jahr keine neue Beisitzerin.
Sinkende Mitgliederzahlen, zwei abgesagte Fahrten so wie die geringe Beteiligung bei der Jahreshauptversammlung gaben Anlass zu der Frage, wo die jungen Frauen bleiben. „Leider nicht im Landfrauenverein“, so war man sich einig, „daran muss gearbeitet werden!“
Für Kurzweil sorgten nach den Regularien die Appelles-Brüder mit ihren plattdeutschen Liedern und kleinen Geschichten.
Wellness-Wochenende in Bad Segeberg
Ausschlafen, vielleicht Wassergymnastik, auf jeden Fall ein reiches Frühstücksbuffet. Anschließend (in beliebiger Reihenfolge) lesen, baden, Stadtbummeln, Massage und andere Anwendungen, Sauna, ein kurzes Nickerchen, Wirlpool, spazierengehen ... Abends dann ein üppiges Buffet, Karten spielen, sich unterhalten oder auf einen Cocktail in die Bar: Nach einem Wochenende in Bad Segeberg waren zweiunddreißig Landfrauen entspannt, erholt und sich einig: "Das machen wir wieder!"
Geruchs- und Geschmacksschule Manfred Gohr
Viel Wissenswertes rund ums Schmecken und Riechen erzählte der Küchenmeister und Aromapraktiker Manfred Gohr. Warum einige Sachen für manche Leute lecker riechen und für andere nicht; wo wir im Mundraum was schmecken; was es mit der Schärfe von verschiedenen Speisen auf sich hat, welche es noch gesund sind und was schon gefährlich: Theoretisches Wissen wechselte sich locker ab mit Geruchsproben und kleinen Geschmacksexperimenten. Ein interessanter Abend, wo auch der Spaß nicht zu kurz gekommen ist!
Die kreative Landfrau: Dekogläser
Ein Bastelnachmittag im Schwesinger Markttreff war angesagt - und die Landfrauen waren mit Begeisterung dabei. Unter der Leitung von Sünje Albertsen wurden Weckgläser und Flaschen mit dünnem farbigen Papier beklebt und mit Bändern und ausgestanzten Bildern verziert. Die fertigen Gläser sind so schon ein Blickfang, und wenn dann noch ein Teelicht darin brennt ...
Frühlingsveranstaltung: Auf der Walz
Drei Jahre und ein Tag weg von Zuhause - einerseits etwas, was dem reiselustigen Bäcker-gesellen entgegenkam, andererseits - wenn man denn so gar nicht nach Hause darf ... Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ist er aus Joldelund aufgebrochen und hat in dreieinhalb Jahren viel erlebt. Er berichtete von fremden Ländern (Österreich, Schweiz, Skandinavien, Dubai, Australien und Neuseeland), von der Idee, eine lange Strecke zu Fuß zu laufen (Konstanz - Kiel, ohne Geld), von netten Leuten und weniger netten Zeitgenossen, erklärte die Traditionen und die Kleidung, und und und. Er hat 2500 Rezepte mitgebracht und habe viel gelernt, sowohl handwerklich als auch menschlich. "Das Schwerste an der Walz ist eigentlich das Wiederkommen, das ist dann wieder eine große Umstellung."
Daniel Lorenzen wußte seine Erlebnisse lebendig und spannend zu erzählen, man hätte immer noch weiter zuhören können!
Kino-Abend
Zusammen mit den beiden Landfrauenvereinen Ostenfeld und Viöl ging es ins Kino, um den Film "Und wenn wir alle zusammenziehen?" zu sehen. In diesem Streifen geht es um fünf Oldies - zwei Paare und ein leidenschaftlicher Frauenfreund - die zusammenziehen, um gemeinsam Krankheit und Alter die Stirn zu bieten. Die lebenslustigen Senioren müssen sich zusammenraufen und werden nicht nur mit aktuellen Problemen wie Pünktlichkeit und Kochdienst konfrontiert, sondern auch mit Affären aus der Vergangenheit, die in der Gegenwart noch für Frustration und Eifersucht sorgen. Bald stellen kleinere Dramen und größere Katastrophen die Freundschaft auf die Nagelprobe. Ein Klassefilm, in dem fröhliche, nachdenkliche und tragische Momente gleichermaßen ihren Platz haben.
Anschließend ging es noch ins Brauhaus, um eine Kleinigkeit zu essen und den Film noch einmal Revue passieren zu lassen - und auch sonst gab es noch vieles zu beschnacken ...
Radtour zum Schulmuseum Hollingstedt
Unsere diesjährige Fahrradtour führte uns bei schönem Sonnenschein zum Schulmuseum nach Hollingstedt. Nach einer freundlichen Begrüßung (siehe Schild) zeigte Herr Dieter Heuer uns erst einige Bilder, bevor es in die Klasse ging. Hier verwandelte er sich in einen Lehrer alter Schule, und wir bekamen Kostproben vom Schulalltag früherer Zeiten - netterweise ohne Rohrstock! Auch eine alte Lehrerwohnung war zu besichtigen. Nach diesem harten Schultag hatten wir uns Kaffee und Kuchen im Gartencafe in Ohrstedt-Bahnhof wirklich verdient!
Straußenfarm und Schwentinefahrt
Gleich zu Beginn der Sommerferien hieß es morgens rechtzeitig aufstehen: mit Kind und Kegel ging’s zur Straußenfarm Ostseeblick in Hohenfelde mit anschließender Schwentinefahrt. Bevor die Führung durch die Farm begann, erklärte ein Mitarbeiter einiges über den Aufbau des Betriebes, das Leben der Strauße und zeigte Produkte rund um den Strauß an, wie z.B. Federn, Staubwedel, kunstvoll bemalte Eier sowie wunderschön gravierte und geschliffene Straußeneilampen und Straußenlederartikel. Dann konnte die Vögel vom Brutschrank bis zu den ausgewachsenen Tieren auf dem Außengelände (mit Blick auf die Ostsee!) besucht werden. Zum Mittagessen gab es einen Grillteller vom Strauß, sehr lecker! Nach dem informativen Vormittag und dem guten Essen war Entspannung pur angesagt: eine geruhsame Bootsfahrt auf der Schwentine, gut unterhalten von einem zu Späßen aufgelegten Kapitän. Nach einer Stärkung in Form von Kaffee und Torte fuhr der Bus dann wieder Richtung Heimat.
Gemeinschaftsveranstaltung mit Ostenfeld und Viöl
Stefan Schmidt berichtete spannend und eindrucksvoll von seiner Tätigkeit als Beauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungs-
fragen des Landes Schleswig-
Holstein, aber auch von seinen Erlebnissen als Kapitän der Cap Anamur. Mit diesem Hilfsschiff war er 2004 auf dem Mittelmeer unterwegs, als er 37 Flüchtlinge aus Seenot rettete und auf Sizilien an Land brachte. Wegen der Hilfsaktion wurde er zusammen mit dem damaligen Vorsitzendenden der Hilfsorganisation „Cap Anamur/deutsche Notärzte“ und dem Ersten Offizier von den italienischen Behörden mit einem jahrelangen Prozess wegen bandenmäßiger Schlepperei überzogen und erst 2009 freigesprochen. Er erzählte von Flüchtlingen und ihrem Leben in Deutschland, von der Gründung des Vereins "borderline europe - Menschenrechte ohne Grenzen" und beantwortete viele Fragen der Landfrauen. "Ich bin hier in der Hoffnung, dass Sie weitergeben, was Sie hier gehört haben!", so Stefan Schmidt zum Abschluss des Abends. Übrigens - von den 37 Flüchtlingen sind 36 sofort wieder abgeschoben worden.
Fahrt zur Dolleruper Destille und zum Holländerhof in Wagersrott
Bei schönstem Spätsommerwetter ging es zur Destille nach Dollerup. Hier wurde erst einmal Kaffee getrunken. Gleich anschließend kam der frühere Besitzer, Herr Weyrauch, mit einem Tablett Beerengeist. Nach einigen Erklärungen durfte der Schnaps dann auch gekostet werden. Einmal die Treppe runter, und man war am Ort des Geschehens: der Destille. Es wurde gerade Mirabellengeist gebrannt, uns so konnte man genau verfolgen, wie alles funktioniert. Noch ein kurzer Besuch im angeschlossenen Laden, eben nochmal die Sonne genießen ...
... und schon fuhr der Bus weiter über Angelns kleine Straßen nach Wagersrott. Hier führte die Besitzerin die Landfrauen, zusammen mit dem AWO Nordstrand, durch ihren Holländerhof. In der Fernsehserie "Der Landarzt" hieß der Hof Hinnerksenhof, und Frau Bartels erzählte viele Anekdoten von den Dreharbeiten, die sich bei ihr bis in die Küche und das Wohnzimmer erstreckten. Im ehemaligen Stall war ein kleines Museum eingerichtet, wo sie besonders Sachen aus dem Leben der Frauen in alten Zeiten zusammengetragen hatte. Auch hier hatte sie auf ihre fröhliche Art vieles zu erzählen und zu zeigen, und oftmals hörte man von den Besuchern "Ach ja, dat kenn ick ok noch".
Mit dem Fahrrad durch Indien
Gut besucht war die Herbstversammlung, in der sich fast alles um Indien drehte. Nachdem die Line-Dance-Gruppe der Landfrauen ihr Können gezeigt hatten, gab es ein indisches Essen, gefolgt von einem exotischen Cocktail.
Anschließend erzählte Christian Kruse von seiner Reise mit dem Fahrrad nach und durch Indien. Untermalt wurde sein Vortrag von Bildern und kurzen Filmen.
Acht Monate war er unterwegs und hat dabei über 8000 km mit dem Rad zurückgelegt. Er radelte durch Deutschland und Österreich, an der Donau entlang bis nach Budapest, ein Stück durch Russland und Kasachstan, dann Indien von Nord nach Süd und - weil noch etwas Zeit war - nach Nepal, einmal um den Annapurna. Zwischendurch, für politisch schwierige oder "nicht so interessante" Strecken, nutze er auch Bahn und Flieger. Er berichtete über lange Fahrten durch eintönige Steppen und eine Woche nur bergauffahren und immer wieder über die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen. Wo er mit Englisch nicht weitergekommen sei, habe er Deutsch gesprochen. Das habe zwar keiner verstanden, aber da mache man automatisch die richtigen Handzeichen und damit habe er sich dann verständigt. "Situationen, in denen man Angst hat, muss man überwinden. Daran wächst man, und das ist ein gutes Gefühl." sagte Christian Kruse auf eine Frage nach gefährlichen Begebenheiten und Einsamkeit. "Und Alleinsein auf weiter Steppe hat auch seinen Reiz."
Die kreative Landfrau: Adventskranz binden
In Gesellschaft werkelt es sich besser, man hat Schnack, kann sich hier und da mal etwas abgucken und gibt sich gegenseitig Tipps, und auch wer gar keine Lust hatte, wird noch mitgerissen.
Und so wurden mit Eifer und Spaß an der Sache Kränze gebunden und auf verschiedenste Art weihnachtlich geschmückt. Wo Hilfe gebraucht wurde, stand Inke Carstensen-Klatt mit Rat und meistens auch mit Tat zur Seite. Die Landfrauen konnten an diesem Abend sehr ansprechende und unterschiedliche Adventskränze mit nach Hause nehmen.
Fahrt zum Weihnachtsmarkt nach Pronstorf
Bei Sonnenschein und nicht zu kalten Temperaturen ging es zum Pronstorfer Weihnachtsmarkt kurz hinter Bad Segeberg. Der Markt bietet neben einer Kinderscheune und den Buden im Alleegarten ein riesiges altes Wirtschaftsgebäude mit zwei Etagen, in denen es Stand um Stand die schönsten Sachen gibt - zum Angucken, Hinstellen, Anziehen oder sonstwie zu Gebrauchen - und alles kann man Kaufen ... Nach einigen Stunden, unterbrochen von einer Stärkung in Form von Kaffee und Kuchen in einem der Cafés, fuhren die Landfrauen mit schmalerem Geldbeutel, aber zufrieden und mit vollen Taschen wieder gen Heimat.
Weihnachtsmarkt in Wester-Ohrstedt
Wie immer am Stand des Landfrauenvereins Ohrstedt: Kaffee, Pharisäer und die verführerischen Torten, gebacken von unseren Mitgliedern, haben sich wieder reißend verkauft!
Weihnachtsfeier
Stimmungsvoll eröffnete der Landfrauenchor die diesjährige Weihnachtsfeier. Singend und mit Kerzen in den Händen zogen sie in den weihnachtlich geschmückten Saal. Nach einigen Liedern (u.a. "Zehn Weihnachtslieder in drei Minuten") wurde erst einmal gegessen. Zum ersten Mal bei einer Weihnachtsfeier gab es Herzhaftes, sehr lecker, abgerundet von Kaffee und selbstgebackenen Plätzchen. Anschließend zeigten die Schwesinger „Rappelschnuten“ ihr neues Stück „Höhnergloben“: Einem Brautpaar wird weisgemacht, dass die Träume kurz vor der Hochzeit wahr werden. Natürlich träumen beide Schreckliches vom künftigen Eheleben. Aber da es eine Komödie ist, löst sich am Schluß alles in Wohlgefallen auf. Die "Rappelschnuten" haben sehr gut gespielt und es wurde viel gelacht.
Zwischendurch gab es eine Menge zu erzählen und es wurden, begleitet von Christa Kornath auf der Gitarre, gemeinsam Weihnachtslieder gesungen.